Berufskolleg Brede go(es) to school

Endlich war es soweit: Mit großer Spannung erwarteten wir das Ergebnis der Siegerehrung für den Landeswettbewerb „Schüleridee 2008“. Nach der Bekanntgabe des 3. Platzes waren wir schon leicht enttäuscht, weil wir uns keine bessere Platzierung errechnet hatten. Doch zur großen Überraschung belegte unsere Schule gleich die ersten beiden Plätze. Angefangen hatte alles mit dem „Go! to school“-Projekt an unserer Schule. „Go! to school“ ist ein Projekt der Stiftung Partner für Schule, Stiftung der Wirtschaft und Landesregierung NRW, die die Kooperation zwischen Schule und Unternehmen in NRW systematisch fördern will. Die Schüler sollen fiktiv ihre eigenen Unternehmen gründen, um so Mut zur unternehmerischen Selbständigkeit zu finden. Unsere Klasse bildete kleinere Gruppen, und wir sammelten Ideen für neue Produkte oder Dienstleistungen, die unser Unternehmen anbieten könnte. Mit einem fertigen Firmenkonzept traten wir auf Kreisebene mit zehn Teams aus unserer Klasse vor der Jury in der Sparkasse Brakel an. Als Reaktion auf unseren großen Ideenreichtum entschied die Jury, nicht nur das Siegerteam, sondern noch eine weitere Gruppe nach Düsseldorf zum Landeswettbewerb mitzunehmen. Die Chance, sich dort zu präsentieren erlangte schließlich das Siegerteam „Globale Village“ mit der Idee: „DSL per Satellit auch auf dem entlegenen Bauernhof“. Somit soll endlich Schluss mit der langsamen Internetverbindung auf dem Dorf sein. Auch das Unternehmen „LC²GmbH“ durfte mit nach Düsseldorf. Mit der Geschäftsidee des „Lupa-Chips“ sollen verloren gegangene Gegenstände mit Hilfe eines integrierten Chips durch ein GPS-System wiedergefunden werden. Somit fuhren wir am 18.06.2008 nach Düsseldorf. In der NRW.Bank wurden wir bereits erwartet und konnten direkt zu unseren Ständen, an denen wir unsere Unternehmen präsentieren konnten. Auch konnten wir hier zum ersten Mal die Ideen unserer Konkurrenten auf Landesebene sehen.„Es war sehr interessant, sich über die anderen Ideen zu informieren, doch somit gerieten wir auch unter Druck, denn einige Gruppen präsentierten ihr Unternehmen mit aufwendig dekorierten Ständen“ beschrieb Corinna Schriegel (Team „LC² GmbH“) die Situation.Nach der Begrüßung hatte jede Gruppe die Möglichkeit, ihr Unternehmen und ihre Idee in einer drei bis fünfminütigen Präsentation vorzustellen. Somit konnte die Jury erste Eindrücke von den jeweiligen Teams sammeln. Anschließend erfolgte die Bewertung durch zwei Jurypaare an den einzelnen Ständen. Wir beantworteten ihnen Fragen zu unserem Unternehmen, unter anderem, warum wir gerade diese Geschäftsform gewählt haben, wie die Produktion oder die Dienstleistung finanziert werden soll oder wie die Werbemaßnahmen aussehen werden. Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, nahm sich für jede Gruppe Zeit und war sehr begeistert von unserem Ideenreichtum. Die Gruppe „Globale Village“ wurde sogar von dem WDR interviewt, und das türkische Fernsehen begeisterte sich für die Idee des „Lupa-Chips“ und stellte viele neugierige Fragen an Leyla Simsek, „ Die Reporterin hatte mich aufgrund meines Namens nach der Präsentation sofort angesprochen. Ich erklärte ihr sogar auf Türkisch unsere Idee, dies war sehr ungewöhnlich, aber doch schön. Ich war sehr überrascht, dass mich sogar meine Tante aus der Türkei angerufen hat und mir berichtete, dass sie uns im Fernsehen und in der türkischen Zeitung gesehen hatte, “ resümiert Leyla.Endlich war es dann so weit, die Siegerehrung wurde eröffnet. Wir freuten uns sehr über die Belegung der ersten beiden Plätze durch unsere Schule. Das Team „LC² GmbH“ belegte den 2. und das Team „Globale Village“ den 1. Platz. Belohnt wurden die Plätze mit einen Preisgeld von 300 und 500 Euro. Unser Lehrer, Herr Beilenhoff, der uns nach Düsseldorf begleitete und hilfreich unterstützte, erzählte erfreut:„Ich bin sehr stolz auf beide Gruppen. Seit sechs Jahren treten wir beim Landeswettbewerb mit unserer Schule an. Aber zum ersten Mal haben gleich zwei Gruppen die ersten beiden Plätze belegt. Das ist sensationell! Beide Gruppen haben sich gut präsentiert und sich souverän an den Ständen gezeigt.“Auch Julian Unverzagt (Team „Globale Village“) ist sehr zufrieden mit der Leistung: „Der Tag war sehr erlebnisreich, und es war aufregend, im Rampenlicht zu stehen. Ich denke, wir können stolz auf uns sein.“ Reich an neuen Erfahrungen, vielen interessanten Eindrücken und Begegnungen traten wir dann am späten Abend die Heimreise an. 

Lisa Aufenanger