Steiniges Forschungsfeld hervorragend beackert

Sebastian Beug (Q1) erhält für seine Facharbeit den Preis des Paderborner "Vereins für Geschichte"

Unser Schüler Sebastian Beug (Q1) hat mit seiner Facharbeit den 1. Platz beim diesjährigen Wettbewerb des „Vereins für Geschichte an der Universität Paderborn“ erreicht: Der Vorsitzende des Vereins, Dr. Michael Wittig, überreichte die mit 300 Euro dotierte Auszeichnung gestern im Beisein des Schulleiters Dr. Friedhelm Molitor.

Sebastian Beug hat in seiner Facharbeit die Frage untersucht, inwieweit es während der Revolution von 1848/49 auch in der Weserstadt Höxter entsprechende Aktivitäten gegeben hat und wie diese in den großen historischen Kontext einzuordnen sind. Dabei musste Sebastian feststellen, dass es hinsichtlich der Frage nach politischen Aktivitäten während des „Tollen Jahres“ große Lücken in der Höxteraner Stadtgeschichte gibt. Nachdem er sich anschließend in großer Selbstständigkeit einen Überblick darüber  verschafft und mögliche Quellengrundlagen gesichtet hat, erfolgte z.T. mühevolles Transkribieren kaum lesbarer Handschriften.

Die Jury überzeugte dabei besonders, dass Sebastian das Wesentliche historischen Forschens vorexerziert habe: das intensive Arbeiten an den Quellen. „Diese Arbeit ist in jeder Hinsicht ausgezeichnet“, fasste Dr. Wittig das Urteil der Jury kurz und knapp zusammen. Der regionalgeschichtliche Blickwinkel verleihe der Arbeit dabei zusätzlich eine besondere Note.

Geschichtslehrer Kai Hasenbein, der die Facharbeit betreut hat, schrieb in seiner Empfehlung an den Verein für Geschichte: „Diese Facharbeit ist meines Erachtens deshalb besonders bemerkenswert, da sie den Erwartungen in vielfacher Hinsicht und in besonderem Maße entspricht: Die Ergebnisse sind ein wichtiger Beitrag zu der Frage, welche politischen Aktivitäten es in der Weserstadt Höxter im Zuge der Revolution von 1848/49 gegeben hat. Eine quellengestützte Arbeit in einem Forschungsfeld zu verfassen, das bislang recht unbearbeitet geblieben ist, ist eine in höchstem Maße anerkennenswerte Leistung. Dass ein Schüler in einer Facharbeit einen Beitrag zu einem echten Forschungsdesiderat liefert, möchte ich als sehr ungewöhnlich und daher besonders lobenswert herausstellen.“

Dabei sei es, so Herr Hasenbein weiter, dem Schüler in einem überdurchschnittlichen Maße gelungen, die Problematik zu erfassen, selbstständig mit dem Thema umzugehen und die Quellen dabei umfassend und fachgerecht zu interpretieren: „Auch die Souveränität im Umgang mit Material und Quellen sowie seine kritische Distanz zur Tragfähigkeit des Materials sind besonders hervorzuheben.“

Das Foto zeigt (v.l.) Dr. Michael Wittig, Preisträger Sebastian Beug und Schulleiter Dr. Friedhelm Molitor. Foto: Kai Hasenbein