Schülern helfen, an sich zu glauben und sich etwas zuzutrauen

Fortbildungstag: Prof. Esser stellte das von ihm entwickelte "Mentor-Prinzip" vor

Kurz vor Weihnachten hatte die Brede noch einen besonderen Gast, der einen sehr interessanten Tag an unserer Schule gestaltet hat. Mit Prof. Dr. Werner Esser konnte ein Fachmann für Begabungsförderung zu einem Fortbildungstag gewonnen werden. In verschiedenen Veranstaltungen und Workshops stellte er das von ihm für die Schule neu entdeckte „Mentor-Prinzip“ vor, in dem er Ansätze der Reformpädagogik mit Begabungsförderung verbindet.

Zentral ist der Aufbau eines akademischen Selbstkonzeptes der Schüler. Dieses Selbstkonzept hat einen größeren Einfluss auf die schulischen Leistungen als etwa die Begabung. Wie gelingt es also, die Schüler dazu zu bringen, dass sie mehr an sich glauben und sich selber viel zutrauen? Hier setzt der Gedanke des Mentorings ein: Der Lehrer als frei gewählter Mentor des Schülers, der gleichzeitig Nähe und Distanz wahrt, sich seinem Mentee verpflichtet fühlt und der dessen Erfolg oder Misserfolg auch als den seinen betrachtet. Das „Mentor-Prinzip“ lässt sich so als eine Summe von Eigenschaften beschreiben, die, zu einer Haltung verdichtet, eine ganze Schule verändern können.

Wie könnte ein erster Schritt aussehen? Dazu gab es in dem morgendlichen Workshop mit 12 Lehrerinnen und Lehrern bereits ganz konkrete Vorstellungen und Überlegungen. Nach diesem intensiven Workshop erläuterte Dr. Esser seine Gedanken am Nachmittag vor einem größeren Kreis von Lehrerinnen und Lehrern. Dieser Vortrag war überschrieben: „Wo bitte geht’s hier zum Hochbegabtenprofil?“

Interessierte Eltern waren am Abend eingeladen, der unter der Fragestellung stand „Können auch Eltern Mentoren ihrer Kinder sein?“ Der gesamte Tag mit Dr. Esser, der unter anderem die Begabtenschule des Landes Sachsen (St. Afra in Meißen) geleitet hat, gab den Teilnehmern an der Brede sehr viele Anregungen, die es nun weiterzuentwickeln gilt.

Text: Matthias Koch

Fotos: Maria Frese