Enormes Interesse am Elternabend zum Thema „Smartphones“

Smart-Phones und WhatsApp-Gruppen: Eltern wie Lehrern brennt dieses Thema gleichermaßen „unter den Nägeln“. Das zeigte sich auch an der überaus starken Beteiligung der Eltern aus den Klassen 5 bis 7 an dem Elternabend am vergangenen Dienstag. Eine rege Diskussion und ein offener Austausch untereinander wechselten mit Informationen, die im Vortrag vermittelt wurden.

Dem Referenten, Christian Möser, Sozialpädagoge aus Paderborn mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik, gelang es dabei immer wieder gekonnt, Information und Diskussion zu verbinden. Dabei war es ihm ein Anliegen, die neuen Medien nicht zu verteufeln, sondern zu einem sachgerechten Umgang mit ihnen anzuregen.

Waren es 1996 nur 8 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die ein Handy ihr eigen zählten, so besaßen 2012 96 Prozent aller Schülerinnen und Schüler ein eigenes Handy. Dabei sind nicht etwa einfache Handys, sondern die „mobilen Alleskönner“ gemeint. Christian Möser informierte kurz über die Möglichkeiten, die Smartphones bieten, die Geschäftspraktiken von WhatsApp (jetzt Facebook) und stellte die fehlende Datensicherheit vor. Er unterstrich immer wieder, dass Eltern und Kinder über diese Medien im Gespräch bleiben müsseDSC_0043n, und gab Tipps, wie das gelingen kann. Generelle Verbote seien weder sinnvoll noch durchführbar in einer Welt, die sich medial so rasant geändert habe.

Die aus dem Gebrauch des Smartphones und anderer Medien resultierenden Veränderungen in der Kommunikation untereinander und vor allem in der Pflege der Beziehungen wurden ebenso angesprochen wie die Probleme des Abgelenktseins wegen der ständigen Erreichbarkeit, die Frage der Sicherheit und die Gefahren des Cybermobbings. Erschreckend klar wurde vielen wieder, wie viel man ungewollt auch von sich selbst preisgibt, wie sehr man zum „gläsernen Menschen“ wird, denn „das Internet vergisst nichts“.

Herr Möser definierte den Begriff „Cyber-Mobbing“ und grenzte ihn vom „Mobbing“ ab. Er regte alle Eltern an, Vorfällen dieser Art nach dem Dreischritt „stop – block – tell“ zu begegnen:

1. Sich nicht zu diesen Mobbingvorwürfen selbst in der Gruppe zu äußern (stop)

2. Sich aus diesen Gruppen abzumelden (block),

und schließlich, was ganz wichtig sei,

3. mit Vertrauenspersonen darüber zu reden (tell).

Er wies auch auf die strafrechtlichen Folgen des Mobbings hin, die polizeilich verfolgt werden könnten. Alle am Elternabend Beteiligten waren sich anschließend einig, dass Medienpädagogik ein wichtiges gemeinsames Arbeitsfeld von Schule und Elternhaus darstellt und der Elternabend ein erster Baustein hierfür war.

Die Tipps für Eltern, die Herr Möser in seinem Vortrag formuliert hat, will er zusammenstellen, ergänzt mit Literaturhinweisen. Diese Informationen werden auf Wunsch der Anwesenden auf die Homepage der Brede gestellt (unter dem Bereich „Downloads“), sobald sie uns vorliegen.

Text: Elisabeth Zurhove; Fotos: Maria Frese