Die Brede setzt ein Zeichen für Toleranz und kulturelle Vielfalt

"Breden-Reden": Schura-Sprecher Emin Özel sprach vor Oberstufenschülern

Nicht nur mit dem Friedensgebet vor dem Rathaus, sondern auch mit den Breden-Reden wollten die Schulen der Brede ein Zeichen für Toleranz und kulturelle Vielfalt setzen. Referent Emin Özel, Sprecher des Rates des Muslime in Paderborn, schilderte den Schülerinnen und Schülern anschaulich, welche Bedeutung sein Glaube für ihn als Moslem hat. Im Rahmen der „Fünf Säulen des Islam“ hob er besonders das tägliche Gebet hervor und erläuterte, warum ihm persönlich Mohammed als Prophet so wichtig sei.

Den Islam, so ein Schwerpunkt seiner Darlegung, kann Özel aber immer nur im Zusammenhang mit den anderen abrahamitischen Religionen sehen. So seien für ihn die gemeinsamen Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam von großer Bedeutung, vor allem in grundlegenden ethischen Fragen wie der „Goldenen Regel“ hätten die drei Weltreligionen viele Gemeinsamkeiten. Hier sieht Özel eine große Chance für den interreligiösen Dialog, den er als Sprecher der Schura auch aktiv fördert.

Özel rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, differenzierte und kundige Urteile zu fällen – auch und gerade über den Islam. Viele scheinbar religiöse Konflikte wie die im Irak oder Syrien hätten in Wirklichkeit politische oder wirtschaftliche Ursachen.

Fest steht für ihn, dass der islamistische Terror, wie wir ihn leider immer wieder erleben, durch den Koran nicht legitimiert werden könne, deswegen distanzierte sich Özel sehr deutlich von allen Formen der religiösen Gewalt und hob hervor, dass der „Dschihad“, der „Heilige Krieg“, ausnahmslos nur bei einem Angriff eines islamischen Landes durch eine feindliche Macht geführt werden dürfe.

„Der Mensch ist der Feind dessen, was er nicht kennt“, so Özel. Das Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen gelinge nur dann, wenn man ins Gespräch komme und den anderen in seiner Eigenheit kennenlerne. Deswegen lud Özel alle Schülerinnen und Schüler der Brede zu einem Besuch in die Paderborner oder Brakeler Moschee ein – eine Einladung, die wir sicher gern annehmen werden.

Text: Martina Aufenanger

Foto: Kai Hasenbein