Schwester Karoline Mayer aus Chile zu Besuch an unseren Schulen
Nächste Auflage der "Breden-Reden" am kommenden Freitag, 22. Mai
Auf Einladung von Hubertus Roland wird Schwester Karoline am Freitag, dem 22. Mai, von 12.45 bis 14 Uhr einen Vortrag im Rahmen der „Breden-Reden“ halten. Eingeladen sind die Jahrgänge 9 des Gymnasiums und Klassen vom Berufskolleg (voraussichtlich F11, HH11, G11 und G12). Weitere Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!
Schwester Karoline hat für ihre Arbeit viele Preise und Auszeichnungen gewonnen, als Information ein kurzer Artikel über sie aus der ZEIT vom November 2013: „Karoline Mayer war 25 Jahre alt, als sie nach Santiago de Chile kam: eine Missionarin aus dem bayerischen Eichstätt, die von der Armut erschüttert war. Sie arbeitete als Krankenschwester und zog in das Armenviertel Recoleta. Dort lebt die zierliche Siebzigjährige mit den strahlend blauen Augen noch heute, 45 Jahre nach ihrer Ankunft in Chile.
Über die Jahre gründete Schwester Karoline zwei Kindergärten, mehrere Suppenküchen, ein Berufsbildungszentrum und ein Gesundheitszentrum, das 20.000 Menschen kostenlos behandelte. In Bolivien und Peru haben Unterstützer weitere Frauenhäuser, Gesundheitszentren und Kindergärten aufgebaut.
Der 2002 gegründete Unterstützerverein „Cristo Vive Europa“ in Göttingen finanziert die Projekte und entsendet jährlich ein Dutzend Jugendliche nach Chile, Bolivien und Peru. „Ich dachte anfangs nicht, dass ich hier ein Jahr wohnen, leben und arbeiten kann“, erzählt der 21-jährige Malte über seine Ankunft in Chile. „Am Straßenrand haben die Menschen offene Feuer gemacht. Überall streunende Hunde. Wellblechdächer, wohin du siehst.“ Am Ende fiel es ihm schwer, das Land wieder zu verlassen.
Mit ihrer Arbeit hat sich Karoline Mayer viele Feinde gemacht. Für den Militärführer Augusto Pinochet, der das Land von 1973 bis 1990 regierte, war sie eine Kommunistin. Laut Geheimdienstdokumenten hat seine Frau Schwester Karoline beim Innenminister angezeigt, weil sie ihr soziales Engagement als störend empfand. Mehrmals wurde die Nonne festgenommen und verhört.
Erst viel später hat ihr das Land Anerkennung ausgesprochen: Seit 2001 ist Schwester Karoline Ehrenbürgerin des Landes. „Als hätte Chile etwas gutzumachen bei mir“, sagte sie.“
Dr. Martina Aufenanger