“Keep in touch“: Darüber sind sich alle Beteiligten einig!

COMENIUS-Projekt 2013-2015 an den Schulen der Brede inzwischen beendet

  Das Comeniusprojekt 2013-2015, an dem insgesamt sieben verschiedene Länder beteiligt waren, ist beendet. In den Sommerferien haben Frau Reichelt und Frau Mattern den über 70 Seiten umfassenden erforderlichen Abschlussbericht verfasst, der bis zum 30. September 2015 eingereicht werden muss. Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer sind sich einig, dass das Projekt ein großer Erfolg war, und erinnern sich sehr gerne an die Fahrten zurück, bei denen viele Freundschaften geschlossen wurden. Insgesamt erlebte man die Gruppe als sehr harmonisch und es gab während des Projekts nur sehr wenige Probleme zu bewältigen. Dies dokumentiert auch ein Rückblick auf die letzte große Fahrt nach Athen in Griechenland:

Das siebte und letzte Treffen des COMENIUS-Projekts führte schlussendlich nach Griechenland, genauer gesagt nach Ilion, einer Vorstadt Athens.

Direkt am ersten Tag hatten wir nach einer Begrüßung des Schulleiters und einer kurzen Präsentation über Griechenland, Athen und Ilion die Möglichkeit, uns gegenseitig näher kennen zu lernen und in einer kurzen Unterrichtsstunde mehr über die Sprachen der einzelnen Teilnehmerländer zu erfahren. Im Anschluss erfolgte dann eine Führung durch das National Theatre of Greece. Das Highlight des Tages war jedoch der Cultural Evening, der nicht nur durch Unterhaltung und Tanz, sondern auch vor allem durch das hervorragende Essen besonders in Erinnerung bleiben wird.

Am zweiten Tag traten wir dann bei bestem Wetter die Fahrt zur Akropolis an. Dort erwartete uns eine Führung durch die antiken Tempelruinen, bei der wir neben interessanten Fakten und beeindruckenden Gebäuden auch noch eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt genießen durften. Viele Tempel ließen noch die einstige Pracht erahnen, mit der sie damals auf dem Hügel über Athen gethront haben, aber die wahren Ausmaße wurden einem erst nach dem Besuch im Museum der Akropolis klar, wo zahlreiche Schätze und Skulpturen zur näheren Betrachtung ausgestellt waren. Wirklich viel Zeit blieb uns jedoch nicht und die Führung war zur Freude unserer müden Füße auch bald zu Ende und wir konnten einige freie Zeit in unseren Gastfamilien verbringen, um uns für den ersten Teil des eigentlichen Herzstücks dieser Fahrt auszuruhen: das Theaterstück. So pünktlich wie es mit einer großen Gruppe und den von Land zu Land variierenden Interpretationen von Pünktlichkeit möglich war, fanden wir uns schließlich in einem kleinen Theatersaal in Ilion zusammen, um die Vorbereitungen für das Stück am Donnerstag zu treffen. Getreu dem Motto „Tolerance against Intolerance“ gab es verschiedene Rollen zu vergeben, die alle mit Intoleranz konfrontiert wurden oder selbst welche zeigten. Egal ob es Emily war, die aufgrund einer Fehlfunktion der Schilddrüse stark übergewichtig ist, oder Thomas, der damit zu kämpfen hat, dass sein Hobby Kleidung zu nähen den Spott seiner Schulkameraden auf sich zieht; sie alle werden im fertigen Stück die Chance haben, auf der Bühne ihre Geschichte zu erzählen. Da der Großteil jedoch als Improvisationstheater geplant ist, konnten wir nach der Rollenverteilung schon bald einen freien Abend genießen, ehe das Programm für den Mittwoch vor der Tür stand.

Bei anhaltend gutem Wetter und ähnlich guter Laune traten wir einen Tagesausflug in das etwa zwei Stunden entfernte Nafplion an. Eine entspannte Busfahrt mit kurzem Zwischenstopp am Kanal von Korinth schlenderten wir später durch die Überreste der Burg Palamidi und genossen den atemberaubenden Blick auf die Altstadt und das Meer. Die Wenigsten ließen es sich nehmen, auf dem Weg in die Stadt hinunter den Abstieg der 999 Stufen dem Bus vorzuziehen.

Bis zum späten Nachmittag hatten wir dann Zeit, die Stadt zu erkunden, shoppen zu gehen oder einfach am Hafen in der Sonne zu sitzen und den Blick auf das tiefblaue Meer zu genießen. Doch egal, wofür man sich schlussendlich entschieden hat, Nafplion war den Besuch wert und die vielen kleinen Läden und engen Gassen der ersten Hauptstadt Griechenlands hatten einen ganz eigenen Charme.

Der vierte Tag und letzte gemeinsame Tag des Projekts forderte dann noch einmal unsere gesamte Kreativität. Vormittags haben wir uns wieder im Theater zusammengefunden, um allen Lehrern das Stück zu präsentieren, was auch trotz der Tatsache, dass es zu großen Teilen improvisiert war, wirklich gut geklappt hat. Wir hatten eine Menge Spaß dabei. Zu Beginn des Stückes hat sich jede COMENIUS-Gruppe an einem Flughafen ihres Landes darüber unterhalten, was sie während ihrer Reise vermissen werden, und hatte so noch einmal die Gelegenheit, ihre Heimat vorzustellen. Dann schlüpften wir alle in unsere Rollen und zeigten unsere Schicksale, während Personifikationen von Toleranz und Intoleranz die Geschichten der Charaktere mitverfolgt haben. Das Ganze endete in einem offenen Dialog über Toleranz und Respekt, bei dem jeder die Möglichkeit hatte, seine ganz eigenen Erlebnisse beizusteuern. Die größte Überraschung der ganzen Fahrt und wahrscheinlich auch einer der schönsten Momente folgte dann allerdings nachmittags im Park Antonis Tritsis. Kaum angekommen, ließen uns unsere Gastschüler zur Erkundung der Umgebung zurück, um „etwas vorzubereiten“, so die geheimnisvolle Erklärung. Eine halbe Stunde später wurden wir dann in eine Ecke des Parks geführt und die Geheimnistuerei fand ihr Ende in einem kleinen Theaterstück, das sie für uns einstudiert hatten. Ein letztes Mal gingen sie auf jede der Fahrten ein und zeigten, was ihnen davon besonders im Gedächtnis geblieben war, sodass neben einer Menge Lachen auch einige Tränen vergossen wurden. Vorher war einem gar nicht so richtig bewusst, dass die Zeit in Griechenland und das COMENIUS-Projekt nun zu Ende gingen und spätestens jetzt war uns allen klar, dass wir in diesen wenigen Tagen wirklich eng zusammengewachsen waren und auf jeden Fall in Kontakt bleiben wollten.

Die ersten Abschiede gab es dann abends beim farewell dinner, wo Lehrer und Schüler noch einmal gleichermaßen die Gelegenheit hatten, bei hervorragendem Essen Zeit miteinander zu verbringen, bevor die ersten Gruppen am nächsten Morgen abreisen mussten.

Für die Verbliebenen gab es dazu auch am Freitag noch die Möglichkeit, als wir alle gemeinsam eine kleine Shoppingtour in Athen gemacht haben und die Dauer bis zum endgültigen Abschied mit Sack und Pack vor der Schule auf der Dachterrasse eines Cafés verbracht haben.

Und auch wenn wir nur fünf Tage gemeinsam in Griechenland waren, konnten wir alle eine wundervolle Zeit miteinander verbringen, haben Kontakte geknüpft, Freundschaften geschlossen und die Offenheit und Gastfreundlichkeit unserer Gastgeber zu schätzen gelernt. Beim Abschied waren wir alle der Meinung, dass wir uns eines Tages wieder treffen sollten, und wir hoffen alle, dass es uns gelingt, den Kontakt zueinander aufrecht zu erhalten und die Erinnerungen an unsere Reise nach Griechenland zu bewahren.

Anna-Maria Komm (Q2)

„Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.“