Beim Holzschuhtanz neue Freundschaften geschlossen

Gegenbesuch der Franzosen in Brakel im Rahmen des traditionellen Austauschs

Der Frankreichaustausch 2016 hat zwar schon im vergangenen März stattgefunden, dennoch freuen wir uns über einen Erlebnisbericht unserer Schülerinnen Ellen Waldeyer (9c) und Hannah Zeißler (8d) über den Gegenbesuch der Franzosen, den wir Ihnen und euch zur wohlgefälligen Lektüre ans Herz legen.

Am Freitag, dem 11.03.2016, war es endlich soweit! Nachdem wir im September 2015 in Frankreich waren, freuten wir uns alle darauf, unseren Austauschschülern/-innen auch Deutschland und speziell das Weserbergland zeigen zu können. Ursprünglich sollte die Ankunft um 14:00 Uhr sein. Leider hatten sie Verspätung, aber als gegen 15.00 Uhr endlich der französische Bus um die Ecke bog, war der Jubel groß. Alle wurden mit großem Hallo und Umarmungen von der deutschen Gruppe in Empfang genommen! Schnell waren die bekannten Gesichter ausgemacht, diese den anwesenden Familienmitgliedern vorgestellt, der Koffer und anderweitiges Gepäck geholt, sich beim Lehrer abgemeldet und sich untereinander verabschiedet. Von da an begann das deutsche Leben in den Familien.

Am Wochenende konnten wir unseren Gastschülern Verschiedenes bieten: Großstädte wie Hamburg, Berlin, Bremen, Köln oder Hannover, Kleinstädte wie Paderborn und Höxter, das Phæno oder auch etwas Kleineres wie Schloss Corvey, den Duftpfad in Holzminden und eine Führung in Bad Karlshafen.

Am Montag begann der deutsche Schulalltag. Alle erzählten von ihrem Wochenende und die Franzosen waren überrascht, dass so viele Schüler Kostüme trugen, da in der Woche gleichzeitig auch die Mottowoche des Abiturjahrgangs stattfand. In den ersten beiden Stunden durften unsere Gäste in den deutschen Unterricht hineinschnuppern, wobei sie feststellten, dass die Deutschen im Unterricht unglaublich laut sind, denn bei ihnen in Frankreich ist das eindeutig strenger. Die Franzosen teilten sich in kleine Gruppen, sodass sie viele verschiedene Klassen von der Unterstufe bis zur Mittelstufe kennenlernten. Nach der ersten Pause besuchten sie dann den Bürgermeister und wanderten durch Brakel. Am Ende des Schultages schauten sie noch einmal in unterschiedliche Unterrichtsfächer hinein.

Am Dienstag fuhren wir alle zusammen nach Hameln. Zuerst besuchten wir eine Glasbläserei, wo uns genau erklärt wurde, wie das Handwerk des Glasblasens nach alter Tradition funktioniert. Nach dem Aufenthalt dort hatten wir eine lange Mittagspause, in der es uns erlaubt war, in der Stadtgalerie mit über einhundert Geschäften einkaufen zu gehen. Um halb zwei trafen sich dann alle am Informationspunkt und wir schauten uns einen Film über die Region und Hameln an. Außerdem wurde die Rattenfängergeschichte erklärt, worauf eine Stadtführung durch Hameln folgte. Um 15:45 Uhr brach dann die deutsch-französische Gruppe wieder in Richtung Heimat auf.

Mittwoch fuhren alle Schüler zusammen nach Detmold. Zuerst besichtigten wir die Externsteine und wanderten auch nach oben, doch leider war das Wetter nicht sonderlich gut, sodass es sehr windig und kalt dort oben war und man die Sicht nicht genießen konnte, denn die Wolken hingen zu tief. Auch als wir danach zum Hermannsdenkmal gefahren sind und auch dieses bestiegen haben, konnte man leider nicht viel sehen. Anschließend folgte wieder eine lange Mittagspause, in der alle erneut einkaufen gehen durften. Um 14:15 Uhr brach die Gruppe auf, um zum Aqualip zu laufen. Dort verbrachten wir weitere zwei Stunden. Schließlich folgte ein deutsch-französischer Freundschaftsabend in der Schenkenküche in Ovenhausen, wo der berühmte Holzschuhtanz stattfand. Danach lief moderne Musik und alle tanzten und sangen die Lieder mit. Es war ein gelungener Abend.

Am letzten Tag, Donnerstag, verbrachten deutsche und französische Schüler den Tag wieder getrennt. Die Franzosen sammelten sich am Hauptportal, um nach Rheder zur Brauerei zu wandern, wo ihnen eine Führung ermöglicht wurde. Außerdem durften die französischen Schüler Getränke aus der Brauerei als „Souvenir“ mit nach Hause nehmen. Währenddessen hatten die deutschen Schüler regulären Unterricht. Der Nachmittag wurde in den Familien verbracht und um kurz vor sechs Uhr am Abend sammelten sich dann alle Schüler an der Brede, um sich schweren Herzens zu verabschieden. Der Bus fuhr schließlich um 18:00 Uhr ab und mit ihm fahren unsere neuen Freunde und tolle Bekanntschaften. Zurück bleiben schöne Erinnerungen an einen gemeinsamen Französischaustausch, die hoffentlich noch lange halten werden!

Text: Ellen Waldeyer (9c) und Hannah Zeißler (8d)

Fotos: Martin Blumenthal