Persönliche Motivation und besondere Leidenschaft spürbar

Lehrkräfte der Brede gehen derzeit ganz neue Wege der Begabungsförderung

Im März dieses Jahres hat sich eine Gruppe von Lehrkräften zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Begabungsforschung und Begabungsförderung (DZBF) auf einen ganz neuen Weg der Begabungsförderung gemacht. Zehn Lehrkräfte widmen sich in einer intensiven psychologischen Weiterbildung den Themen der mentoriellen Lernbegleitung, ressourcenorientierten Beratung, Motivation, Bedürfnis- und Begabungsentfaltung, Selbststeuerung und Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern und werden nach zwei Jahren zur Begabungspsychologischen Lernbegleiterin bzw. zum Begabungspsychologischen Lernbegleiter (BPLB) zertifiziert.

Grundlage einer solch persönlichkeitsorientierten Begleitung des Schülers ist immer die Beziehung – mit all ihren Chancen des gemeinsamen Verstehens. Diese Verbindung zwischen Lernbegleiter und Schüler ist Basis für sämtliche Kompetenzen und Entwicklungen. Nur in einer guten Gemeinsamkeit können Wege und Schritte auch aus einer Schwierigkeit heraus gefunden werden – und dies gilt für alle Fälle der persönlichen Herausforderung im Schulalltag: Die Regulation von z.B. Ängstlichkeit, Zweifel, Minderleistung und Motivationsschwierigkeiten verlangt zunächst einen vertrauensvollen Bezug zum Lernbegleiter, damit sich der Schüler selbst verstehen kann, um neugierig auf weitere Schritte der Entwicklung zu werden. Diese sensiblen Prozesse werden direkt im Praxisbezug von den Lernbegleitern gelernt.

Ebenso qualifiziert die Weiterbildung zum BPLB die Lehrkräfte dazu, im Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern eine umfassende Potenzialanalyse (TOP – Trainingsorientierte Potenzialanalyse nach Prof. Julius Kuhl) in allen Bereichen der Motivation und Selbststeuerung einzusetzen, um gezielt eine Unterstützung mit dem Schüler zu erarbeiten, die „wirklich ankommt“.

Und es hat sich ein sehr engagiertes und motiviertes Team von angehenden BPLB’lern auf den Weg gemacht, um zukünftig diese Kompetenzen den Schülerinnen und Schülern der Schulen der Brede mit auf den Weg zu geben. Dabei widmen wir uns auch den eigenen Fähigkeiten eines jeden Lernbegleiters und wollen in dieser Zeit der zwei Jahre auch unsere Begabungen immer besser verstehen und wertschätzend für die pädagogische Arbeit nutzbar machen.

Bild1Ich, Sebastian Renger (DZBF), darf als euer Kursbegleiter bei euch diese persönliche Motivation und jene besondere Leidenschaft spüren. Unsere Zusammenkommen sind reich an Wertschätzung, Persönlichkeit und Freude. Und wie die ersten Bilder belegen, können wir – wie man es oft von uns in unseren Berufen erwartet, Erwartungen erfüllen (Bild 1). Und damit hätten wir schon mal ein sensibles Themen, das manchmal der Begabungsentfaltung im Weg steht: Passen die Erwartungen nicht zu meinen Wünschen oder fühle ich meine Ziele nicht persönlich, fällt es auch schwerer, den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.

Lassen wir aber mal unsere ganz eigenen Wünsche und Stimmungen zu – als euer „Lehrer“ würde ich sagen, bahnen wir mal unsere eigene implizite Affektäußerung – wird dann in unserer größten Spontaneität auch unsere Vielfalt in all ihren Bild2Facetten sichtbar; ohne Konvention und ohne Erwartung (Bild 2): Erkenne ich als Person wieder eine Stimmung in meiner Situation oder ein Gefühl zu meinen Fähigkeiten, kann ich viel leichter erspüren, welche Unterstützung mir gerade helfen kann.

Und wer sich fragt, in welcher Stimmung wir die tiefen Inhalte aus der Wissenschaft in uns aufnehmen und in die Praxis legen, darf noch einmal die Bilder prüfen, von welchem er sich eher „neugierig gemacht“ fühlt. Und als Beweis unserer kreativen Begabung als Gruppe dürfen wir festhalten, dass uns der sichtbare Schritt von der Erwartung zur Selbstäußerung auf den Bildern innerhalb von weniger als fünf Sekunden gelungen ist; ungeprobt und nicht abgesprochen.

Es ist eine große Freude und Abenteuerlust, euch als ganz besondere BPLB-Gruppe ausbilden zu dürfen – und ich blicke mit Neugierde auf die vielen Erfahrungen, die noch vor uns liegen.

Euer „Lehrer“ – Sebastian Renger (Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZBF)