„Schulportal“ schafft spürbare Entlastung in der Krise

Die Brede nutzt die neue Lernplattform des Erzbistums schon intensiv

Die schwere, hölzerne Eingangstür der Brede: Während der bundesweiten Schulschließungen blieb sie für mehrere Wochen fest verschlossen. Doch während das markante Schulportal am Fuße des Bredenturms ungenutzt blieb, öffnete sich gleichzeitig ein anderes: Das neue „Schulportal“ des Erzbistums Paderborn hat den Schulen der Brede in der Coronakrise sehr geholfen.

Die Belastungsprobe, auf die das deutsche Schulsystem mit der flächendeckenden Schulschließung gestellt worden ist, war und ist immens: Quasi über Nacht wurde der komplette Unterricht ins „Homeschooling“ ausgelagert. Trotz dieser Herausforderung blicken die Verantwortlichen der Brede zufrieden auf die vergangenen Wochen – vor allem auch deshalb, weil Eltern, Schüler- und Lehrerschaft der Brede in einer groß angelegten Umfrage mit 1238 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein gutes Zeugnis für den Umgang mit der Schulschließung ausgestellt haben.

Einen nicht unerheblichen Anteil an der Zufriedenheit hat das neue „Schulportal“, das allen Schulen des Erzbistums zur Verfügung steht. Die stellvertretende Schulleiterin Bärbel Lüttig, die die frisch entwickelte Schulcloud an der Bündelschule gemeinsam mit ihren Kollegen Volker Karweg und Simon Titz administriert, erläutert die neuen Möglichkeiten der digitalen Plattform: „Das Portal, das per Internetseite oder App erreichbar ist, bietet die Möglichkeit, datenschutzrechtlich sicher mit Lehrern und Schülern, aber auch untereinander zu kommunizieren und Videokonferenzen abzuhalten. Jede Klasse hat für jedes Fach eine eigene Dateiablage und vielfältige Lehr- und Lernangebotsmöglichkeiten, wie Lernpläne oder Courselets.“

Elternschulungen per abendlicher Videokonferenz

Zwar sollte das Schulportal in mehreren Einzelschritten erst zum neuen Schuljahr 2020/21 behutsam implementiert werden. Doch das Coronavirus beschleunigte die Entwicklung enorm. Bärbel Lüttig: „Derzeit wird die gesamte Schulgemeinschaft intensiv geschult, sodass das Schulportal vielen Beteiligten schon jetzt eine große Hilfe ist.“ Das Administratoren-Team ist übrigens momentan sehr gefragt: In dieser Woche werden die Eltern der Unter- und Mittelstufen in den Nachmittags- und Abendstunden klassenweise per Videokonferenz geschult – die Beteiligung ist riesig, die Stimmung gut.

„Das Schulportal wird mittelfristig die Vielfalt der derzeit genutzten Plattformen und Kommunikationsmöglichkeiten vereinheitlichen und damit auch sehr vereinfachen“, erläutert Bärbel Lüttig weiter und nennt einige Beispiele für konkrete Anwendungsmöglichkeiten: So würden die Schülerinnen und Schüler – bei jüngeren Schülern auch die Eltern – die Aufgaben aller Fächer mit einem Klick unmittelbar sehen. Die Klassenlehrerteams können ihrerseits Zugriff auf die Aufgaben aller Fächer der Klasse nehmen, so dass auch hier eine Einschätzung der Gesamtaufgaben vorgenommen werden kann.

Im Rahmen der Funktion „Lernpläne“ können Schüler und Lehrkräfte den Arbeitsfortschritt der Klasse im Überblick einsehen, Schüler können ihre Aufgaben in einen gesicherten Ordner ablegen, der nur durch die Lehrkraft eingesehen werden kann, und die Lehrkräfte habe die Möglichkeit, den Schülern ein kurzes Feedback zu dieser Aufgabe zu geben. Auch im Krankheitsfall wird es Schülerinnen und Schülern erleichtert, die Aufgaben und Inhalte schnell nachzuholen.

Volker Karweg ergänzt: „Für die Lehrkräfte bedeutet das Schulportal eine verlässliche Kommunikationsplattform mit den Schülerinnen und Schülern sowie eine gemeinsame Dateiablage, die gerade in der Oberstufe bis zum Abitur ein gutes und strukturiertes Archiv für sämtliche Unterrichtsmaterialien bis zum Abitur bilden kann.“

Schulleiter Dr. Matthias Koch steht in engem Austausch zu den Administratoren, ist selbst begeisterter Nutzer des Schulportals und berichtet aus seiner eigenen unterrichtlichen Praxis: „Im Fach Gesellschaftslehre hatte die Klasse G11 des Berufskollegs schon zweimal ein Online-Webinar. Auch das Versenden verschiedenster Dateien haben wir schon über das Schulportal zuverlässig organisiert. Wichtige Unterrichtsinhalte konnten auch auf diese Weise ohne die Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler in der Schule vermittelt werden.“

Text: Kai Hasenbein

Foto: Die stellvertretende Schulleiterin Bärbel Lüttig während einer Elternschulung zum neuen Schulportal per Videokonferenz am vergangenen Montagabend.