Laura Jek und Judith Fechler erforschen CO2-Gehalt in Klassen

Laura Jek und Judith Fechler untersuchen CO2-Gehalt im Klassenzimmer

In Corona-Zeiten steht sie ganz besonders im Focus: die „dicke“ Luft im Klassenzimmer! Und schon im letzten Jahr hatten Laura Jek und Judith Fechler damit begonnen, die Luftqualität im Klassenzimmer zu untersuchen – da war vom Coronavirus noch gar keine Rede. In ihrem Jugend-forscht-Projekt „Kohlenstoffdioxid – ein Konzentrationskiller?“ ging es ihnen darum, herauszufinden, inwieweit die Raumluft Auswirkungen auf das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler hat. In Klassen unterschiedlicher Größe waren schon damals die ersten Messungen erfolgt – mit teilweise so hohen CO2-Konzentrationen, dass die beiden jeder Klasse und natürlich auch der Jury bei Jugend forscht klare Hinweise zum aus ihrer Sicht notwendigen Lüften geben konnten.

In diesem Jahr sollte es dann weiter gehen, allerdings setzte dann die Corona-Pandemie ein.  Dass es keine Vergleichsmessungen bei geschlossenen Fenstern geben könnte, war den beiden sehr schnell klar. Sie legten nun den Schwerpunkt ihrer Forschungen auf einen anderen Aspekt: Wenn der CO2-Gehalt im Klassenraum indirekt auch als Anzeiger für die Aerosolmenge im Raum genutzt werden kann, wie es derzeit in den Forschungslaboren untersucht wird, dann muss man auch die Effekte unterschiedlicher Lüftungsszenarien für die Aerosolbelastung über die Veränderung der Messwerte des CO2 im Raum erkennen können.

Gefördert durch Sensorik, die der Verein Natur und Technik gesponsort hatte, starteten die beiden Jungforscherinnen mit den iPads und den Sensoren für CO2-Gehalt, Temperatur und Sauerstoffwerte wieder durch: Gemessen wurde immer im größten naturwissenschaftlichen Übungsraum der Schule im Unterricht von Kursen mit deutlich unterschiedlicher Teilnehmerzahl. Die Klassen 6c, 7b und der Biokurs der Q2 hatten in diesem Raum regulären Unterricht; sie waren bereit, für Laura und Judith unterschiedlichen Lüftungsszenarien mitzumachen und im Anschluss kurze Konzentrationsübungsbögen auszufüllen.

Die ersten Ergebnisse sind eindeutig: „Das komplette Durchlüften bringt enorm gute Ergebnisse, die Werte des vergangenen Jahres wurden bis auf ein Drittel reduziert, aber es war auch ganz schön kalt. Man konnte sehen, wie die Temperaturkurve in den Keller fiel“, kommentieren die beiden. „Und man sieht auch sehr gut, dass die Kursgröße eine deutliche Auswirkung hat – selbst in diesem großen MINT-Raum“.

„Dass wir auf genau diese Messwerte im Vergleich nun zurückgreifen können, ist ein großer Vorteil“, stellte Dr. Matthias Koch fest. Auf seine Initiative hin hatte Frank Plückebaum, unser Hausmeister der Brede und dank des Adventskranzes auf dem Bredentum in Brakel bekannter Tüftler für kreative Lösungen, eine Lüftungsanlage nach einer Vorlage gebaut, die Dr. Koch als Konstruktionsanleitung bei einem Max-Planck-Institut gefunden hatte. Nun in der Klasse 5b installiert, konnte sie in der letzten Woche vor den Ferien getestet werden. „Das Ganze sieht mit den großen Schirmen schon sehr ungewöhnlich aus“, urteilen die Fünftklässler, die im Raum ganz normal unterrichtet werden. „Die Ergebnisse sind bei geschlossenen Fenstern so gut wir vorher im Durchzug“, kommentiert Laura, die zum Messen wieder an den Start ging, ihre ersten Ergebnisse. „Und es ist trotzdem schön warm“, hebt die unterrichtende Lehrerin Frau Westermeier zufrieden hervor.

Text: Birgit Niemann

Fotos: Stefanie Westermeier