Ausstellung gibt Wissen über die Vielfalt jüdischen Lebens weiter

Ausstellung „Jüdische Nachbarn“ noch bis zum 27. Januar an der Brede

Derzeit kann in den Räumen der Brede eine hochrangige Ausstellung besucht werden, die unter dem Titel „Jüdische Nachbarn“ jüdisches Leben auf dem Land und in der Stadt in Lippe, im Rheinland und in Westfalen zu Beginn des 20. Jahrhunderts thematisiert. Die Besonderheit dieser Ausstellung, an deren Realisierung auch Dr. Eva Lettermann von der Bezirksregierung Detmold beteiligt gewesen ist, sind die zahlreichen biografischen Zugänge.

Im Vorwort der Ausstellungsbroschüre wird festgestellt, dass Umfragen der Europäischen Kommission ergeben haben, dass das Wissen über jüdische Kultur und Geschichte auf der einen Seite nur sehr gering zu sein scheint, sich aber andererseits antisemitische Vorurteile „erschreckend hartnäckig“ hielten. 48 Prozent der in Deutschland Befragten gaben beispielsweise an, dass Antisemitismus an deutschen Schulen und Universitäten ein Problem darstelle.

Die vormalige NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer stellte fest: „Jüdisches Leben ist ein bedeutender Teil der Geschichte und Gegenwart unseres Landes. Leider sind jüdische Identitäten und Lebensweisen mit ihrer Vielfalt in vielen Lebensbereichen kaum sichtbar, werden nur verkürzt oder gar verzerrt, ja manchmal auch falsch dargestellt.“ Die Ausstellung biete eine gute Möglichkeit, dem entgegenzuwirken.

An der Brede soll die Ausstellung noch bis Freitag, 27. Januar 2023, dazu beitragen, das Wissen über die Vielfalt des jüdischen Lebens in Stadt und Land vor dem Jahr 1933 zu erweitern. Die Ausstellung ist im Raum A309 aufgebaut und steht ausdrücklich auch den umliegenden Schulen zur Verfügung. Angekündigt hat sich beispielsweise schon eine große Gruppe des Berufskollegs des Kreises Höxter.

Schulleiter Dr. Matthias Koch: „Seit einigen Jahren ist es uns ein Anliegen, dem 27. Januar als ‚Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus‘ an unserer Schule eine noch stärkere Bedeutung als bisher zu verleihen. In diesem Jahr soll diese Ausstellung dazu beitragen, den Gedenktag in besonders angemessener Weise zu begehen, denn die Ausstellung zeigt ganz deutlich, wie vielfältig und interessant das jüdische Leben in Deutschland war und wie unvorstellbar die Vernichtung eines ganzen Volkes und seiner Kultur bis heute allen ist, die sich damit beschäftigen.“

Unser Foto zeigt einige Schülerinnen und Schüler der Q2 der Brede beim Gang durch die Ausstellung.

Foto: Kai Hasenbein