Bilinguale Angebote
Das Gymnasium Brede bietet seit dem Schuljahr 1999/2000 einen bilingualen Zweig (englisch-deutsch) an. Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 erhalten zwei zusätzliche Unterrichtsstunden im Fach Englisch, d.h. sechs Wochenstunden, sowie Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 eine zusätzliche Unterrichtsstunde im Fach Englisch, d.h. fünf Wochenstunden. Erfahrungen mit dem bilingualen Zweig zeigen, dass etwa 85 -90 Prozent des im Fach Englisch vermittelten Stoffes aus den Klassen 5 und 6 am Ende des Jahrgangs 5 beherrscht werden. Der höheren Belastung von zwei Unterrichtsstunden pro Woche steht ein erstaunlicher Lernfortschritt der ersten beiden Gymnasialklassen gegenüber, was am Gymnasium Brede allen Schülerinnen und Schüler zugutekommt.
Nach intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten wird am Ende der Klasse 6 auf Antrag entschieden, ob die Schülerin bzw. der Schüler den bilingualen Zweig oder den Regelzweig besucht. Es wird situativ entschieden, ob die Brede eine bilinguale Klasse einrichtet oder der alte Klassenverband bestehen bleibt und die Schülerinnen und Schüler in den bilingualen Sachfächern im Kurssystem unterrichtet werden.
In den Klassen 7 bis 10 des bilingualen Zweiges wird der Englischunterricht im normalen Umfang fortgeführt und die Sachfächer (Jg. 7, 8, 9, 10 Erdkunde; Jg. 8, 9, 10 Biologie; Jg. 9, 10 Geschichte) werden in der Unterrichtssprache Englisch erteilt. In der gymnasialen Oberstufe wird die bilinguale Ausbildung in Englisch (Jg. EF-Q2, ab Q1 als Leistungskurs) sowie je nach Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler in Geschichte, Biologie oder Erdkunde (Jg. EF-Q2) fortgesetzt. In der Regel wählen die Schülerinnen und Schüler Erdkunde und Biologie als bilinguale Sachfächer an, wobei meistens Erdkunde in der Q1 und Q2 als bilinguales Sachfach bestehen bleibt und als 3. oder 4. Abiturfach angewählt wird. Die Schülerinnen und Schüler erhalten auf dem Abiturzeugnis den Qualifikationsvermerk eines bilingualen Abiturs.
Es ist auch möglich, ab dem Jahrgang EF am bilingualen Sachunterricht teilzunehmen, wenn die Englischkenntnisse dafür ausreichend sind. Die Teilnahme am bilingualen Sachunterrichtwird dann im Abiturzeugnis ausgewiesen.
Zum Bewertungsmaßstab ist zu sagen, dass der fachdidaktische Anspruch des jeweiligen fremdsprachlich unterrichteten Faches auch im bilingualen Unterricht erhalten bleibt; das bedeutet eine qualitativ mindestens gleichwertige fachliche Ausbildung wie die des nichtbilingualen Zweiges. Die Leistungsmessung orientiert sich entsprechend am Anspruch des Faches, nicht an der Sprachfertigkeit der Schülerin bzw. des Schülers. Auch das Fach Englisch birgt im Vergleich zum nichtbilingualen Zweig keinen höheren Schwierigkeitsgrad. Allerdings ist das Leistungsniveau durch entsprechend umfangreicheren Unterricht in englischer Sprache und deren praktische Anwendung deutlich höher. Die Schülerinnen und Schüler, die sich für den bilingualen Zweig entscheiden, müssen (eine ausgeprägte) Leistungsbereitschaft mitbringen; sie sollen sich gut konzentrieren können und gute sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen. Der höhere Einsatz lohnt sich durch eine größtmögliche Förderung der Sprachbegabung.
Der bilinguale Zweig ist jedoch nicht ausschließlich als Förderung für Eliteschüler gedacht. Wie die bisherigen Erfahrungen zeigen, gibt er auch Schülerinnen und Schülern, die mit Fleiß die immerhin lernfähigste Entwicklungsperiode ihres Lebens für die Erweiterung ihrer Sprachkompetenz nutzen, eine Chance, die sich nie wieder so bietet. Wer sich nicht für den bilingualen Zweig in der Jahrgangsstufe 7 entscheidet, sinkt nun keineswegs in qualitativ minderwertigere Klassen ab: Auch in den nichtbilingualen Parallelklassen gibt es erfahrungsgemäß ein normales Leistungsprofil.
Bilingualität ist ein wichtiger Beitrag zur ganzheitlichen Bildung, welche eine zentrale Säule des Erziehungs- und Bildungskonzepts des Gymnasiums Brede ist. Diesem Ziel folgend, ist für die bilingualen Schülerinnen und Schüler ein Austausch mit einer schwedischen Schule eingerichtet (vgl. Punkt Schulpartnerschaften und Austauschprogramme).
Anmerkung: Die hier angegebenen Stundenzahlen beziehen sich auf die am Gymnasium Brede eingeführten 60-Minuten-Stunden.
Ansprechpartner: Alle Lehrerinnen und Lehrer, die bilingual unterrichten