13.03.2024

Europatag 2024: Professor Henri Ménudier zum zweiten Mal an der Brede

„Europawahl 2024 – Rückt Europa weiter nach rechts und ist dadurch die Demokratie in Gefahr?“ Über diese Frage referierte Professor Henri Ménudier am Dienstag, 12. März, in der Aula der Schulen der Brede vor Schülerinnen und Schülern der Klassen 10, EF und Q1, bevor er mit den Schülerinnen und Schülern in einer Diskussionsrunde ins Gespräch kam. Anlass waren sowohl der Europatag, der seit dem Jahr 2012 einmal jährlich an unserer Europaschule durchgeführt wird, als auch die Europawahlen am 9. Juni 2024, bei denen viele der anwesenden Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal überhaupt wählen dürfen.

Der Kontakt zwischen den Organisatorinnen Julia Bäumer-Schäfers und Kathrin Mattern sowie der „Pulse of Europe“-Gruppe im Kreis Höxter kam durch den ehemaligen Englisch- und Sportlehrer Wolfgang Hentschel zustande. Bereits im Jahr 2019 war Henri Ménudier zum Europatag Gast an den Schulen der Brede, damals zum Thema „Europa vor dem Scheideweg: Die Europawahl 201 – eine Schicksalswahl für die Zukunft Europas?“

Prof. Dr. Ménudier, welcher viele bedeutende Persönlichkeiten wie Angela Merkel kennenlernen durfte, ging bei seinem Vortrag auf die europäische Geschichte ein und legte dabei einen Schwerpunkt auf die deutsch-französischen Beziehungen. Diese würden durch Programme wie das Deutsch-Französische Jugendwerk, in welches er involviert sei, oder das Erasmus+-Programm nachhaltig positiv gefördert. Er ermahnte seine Zuhörerinnen und Zuhörer, das europäische Erbe anzunehmen und weiterzugeben – zum Beispiel, indem man bei der Europawahl wählen gehe. Am Schluss appellierte an die Schülerinnen und Schüler, sich über Europa zu informieren und europafreundliche Parteien zu wählen.

Schulleiter Dr. Matthias Koch dankte dem prominenten  Gast für seine bemerkenswerten Worte: „Durch seinen engagierten Vortrag hat Prof. Ménudier zusammen mit den Akteure von Puls of Europe unsere Schülerinnen und Schüler für Europa ‚regelrecht wach gerüttelt‘. Das ist in der gegenwärtigen politischen Situation besonders wichtig, weil auch in unserem Land nationalistische Tendenzen leider deutlich auf dem Vormarsch sind.“

Die anwesenden Schülerinnen und Schüler folgten den Ausführungen des Politikers mit großer Aufmerksamkeit und äußerten sich im Nachhinein positiv und interessiert. Hier einige Stimmen von Schülerinnen und Schülern des Kunstkurses der EF von Herrn Conze:

„Ich fand den Vortrag sehr informativ. Es wurden viele seriöse Informationen von jemanden, der sich auskennt, vermittelt. Es war sehr angenehm, jemanden zuzuhören, der sich intensiv mit Europa auseinandergesetzt hat, dort auch viel herumgekommen ist und auch die Fragen sehr gut beantworten konnte“.

„Ich fand vor allem die Diskussionsrunde gut, weil man dadurch Denkanstöße bekommen hat. Professor Ménudier hat spannend erzählt und man konnte viel Neues lernen und mitnehmen. Seine Erzählungen über wichtige Personen, die er getroffen hat, fand ich sehr interessant und informativ. Vor allem der Punkt, dass man wählen gehen sollte, wurde gut vertreten und stark verdeutlicht.“

„Der Vortrag hat mir deutlich gemacht, wie wichtig es ist, zu wählen und mich vor allem dazu gebracht, dass ich es auch wirklich machen werde. Besonders gefallen hat mir die Fragerunde am Ende, da wir Schülerinnen und Schüler uns integrieren konnten und so eine tolle Atmosphäre entstand.“

Henri Ménudier ist Professor für Politikwissenschaften an der Sorbonne in Paris sowie Publizist und Politikberater. Er gilt als Fachmann in den Bereichen „Deutschland nach 1945“ sowie in deutsch-französischen und europäischen Fragen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen unter anderem «La vie politique en Allemagne féderale» oder «Das Deutsch-Französische Jugendwerk. Ein exemplarischer Beitrag zur Einheit Europas». Daneben hat Herr Ménudier zahlreiche Schriften und Aufsätze in Sammelwerken verfasst. Er hat an vielen Radio- und Fernsehsendungen in Deutschland und Frankreich teilgenommen sowie rund zwanzig Dokumentarfilme für das deutsche Fernsehen produziert.

 

Fotozeile: Professor Henri Ménudier (4.v.l.) zusammen mit Vertretern der „Pulse of Europe“-Gruppe im Kreis Höxter sowie Europa-Koordinatorin Kathrin Mattern und Schulleiter Dr. Matthias Koch.

Text: Kathrin Mattern

Foto: Kai Hasenbein